Digitaler Weltfrauentag 2021 – die Welt neu „sie-finden“

Weltfrauentag geht auch digital. Zu zwölft haben wir uns lebhaft zu den Themen „Frauen in Führungspositionen“ und „gendergerechte Sprache“ ausgetauscht.

Dabei haben wir natürlich nicht nur Antworten, sondern auch offene Fragen gefunden. Was für Chefinnen möchten wir sein? Wie flexibel ist der moderne Arbeitsmarkt? Können wir auch Karriere  machen, wenn wir alt sind (Kinder groß, Hund tot)?

Aber wir haben auch viele Antworten und Aufforderungen an uns selbst gefunden. Frauen brauchen weibliche Vorbilder! Und das heißt, wir selbst müssen weibliche Vorbilder für die nächste Generation werden. Um dies zu erreichen, brauchen wir bessere weibliche Netzwerke. Frauen sollten Frauen fördern und wir müssen selbstkritisch weiblichen Sexismus erkennen und ihn uns abgewöhnen. Denn: die gut aussehende junge Nachbarin mit dem Au-pair, die in München arbeitet und auch noch regelmäßig abends zum Sport geht, ist keine Rabenmutter (auch wenn das natürlich unausgesprochen bleibt), sie ist cool und vermutlich hat sie auch einen coolen Mann, der zu Hause die Hälfte der Arbeit übernimmt. Wir müssen mit unseren Männern einfach besser verhandeln und ihnen mehr Haushalt und Care-Arbeit zutrauen. Männer können das!

Um dorthin zu gelangen, brauchen wir endlich eine echte Frauenquote! Denn in einer von Männern geführten Welt, dauerte es zu lange, bis die Frauen ihren Anteil an der Macht erobert hätten. 

Und auch Sprache ist mächtig, denn sie formt unser Denken. Deshalb muss der Gebrauch von weiblichen Formen beispielsweise bei Berufsbezeichnungen selbstverständlich werden. An solche  Veränderungen müssen wir uns gewöhnen. Allerdings könnten wir auch nach 2000 Jahren generisches Maskulin der Welt das generische Feminin anbieten (wenn das mit dem Skandieren zu kompliziert ist…).

Wir dürfen mehr Selbstbewusstsein zeigen, denn meistens sind wir überqualifiziert, nicht umgekehrt. Und wir brauchen mehr solche Diskussionsabende!

Ich freue mich auf die nächste Frauenrunde. Es muss nicht erst wieder am Weltfrauentag sein.

Daniela Kuhn und Nicole Eckert

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