Weitere Bauentwicklung in der Westerndorfer Filze gestoppt

„In der lebendigen Natur geschieht nichts, was nicht in der Verbindung mit dem Ganzen steht.“ (Johann Wolfgang von Goethe)

Auch wir Grünen wollen neuen Wohnraum für Einheimische in Stephanskirchen schaffen. Dabei ist es uns wichtig, verantwortungsvoll mit zu bebauenden Flächen und gewachsenen Ortsbildern umzugehen. Das heißt für uns: Nachverdichten und Wohnraum schaffen ja, aber nicht überall. Und wenn in der Vergangenheit aus heutiger Sicht „Fehler“ bei der Ausweisung von Baugrund gemacht wurden, dürfen wir diese nach heutigem Wissen nicht wiederholen. Auch nicht, wenn die Bauwerber*innen so nette Leute sind! Wie sollen wir das irgendwann unseren Kindern erklären? Wir werden lernen müssen auch andere Wohnformen als Einfamilienhäuser im Einheimischenmodell zu denken. Es wird in Zukunft auch Wohnungen im Einheimischenmodell geben müssen.

Die Gemeinde Stephanskirchen ist zu Recht stolz darauf, bei vielen ökologischen Themen Vorreiterin zu sein. Bürgerkraftwerk, Mähkonzept und die Förderung der Fassaden- und Dachbegrünung zeugen davon, dass Stephanskirchens Bürger*innen und auch der Gemeinderat die Umwelt- und Klimafragen ernst nehmen wollen. Erst kürzlich wurde ein Beschluss gefasst, der auch den Schutz der Stephanskirchener Filzen zum Ziel hat.

Warum unsere Moorgebiete schützenswert sind, liegt auf der Hand: In unserer dicht besiedelten Region sind naturbelassene Lebensräume ein großer Gewinn für alle. Flora und Fauna hatten hier bisher die Möglichkeit, sich ungestört zurückzuziehen und zu entfalten. Außer pflegerischen Maßnahmen muss jeglicher Eingriff in diesen empfindlichen Organismus daher unbedingt vermieden werden. Die Renaturierung solcher Filzengebiete ist größtenteils mit überschaubarem Aufwand zu bewältigen. Wir sollten also gemeinsam darauf achten, dass wir unsere Filzen auch für zukünftige Generationen schützen und erhalten.

Gesunde Filzen können 15 Tonnen CO2/ha und Jahr speichern. Das ist mehr, als ein Wald das kann. Mit dem Eintritt in den Landschaftspflegeverband haben wir dafür gute Berater*innen und Umsetzer*innen an unserer Seite. Die Renaturierung der Westerndorfer und Simser Filze wurde als priorisiertes Projekt im Biodiversitätskonzept beschlossen. Es könnte also losgehen. Natürlich sollte dies eine zu honorierende Ökodienstleistung sein. Filzen-Grundbesitzer*innen könnten zu CO2-Wirt*innen werden. Sie könnten Ökopunkte verkaufen und die Gemeinde Stephanskirchen könnte so nicht nur im öffentlichen, sondern auch auf dem privaten Sektor klimaneutral durch den Erwerb von Ökopunkten werden. Denn eines ist klar, auch wir Bürger*innen von Stephanskirchen müssen unseren CO2-Fußabdruck verkleinern. Alle! Sonst wird das mit dem 1,5°-Ziel nichts und dass es schon bei den aktuellen 1,2° Erderwärmung in weiten Teilen der Welt nicht mehr gut zu leben ist, sehen wir bereits.

Lasst uns also anfangen!

Die grünen Gemeiderät*innen:
Janna Miller,
Dr. Nicole Eckert,
Johannes Lessing,
Matthias Wenig

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